Die TSV Abteilung Jedermänner wurde 1970 gegründet und stellt heute fast eine Institution im Vereinsleben des TSV Knittlingen, aber auch in der Fauststadt Knittlingen, dar. Zum harten Kern der Jedermänner gehören heute ca. 40 gestandene Männer, die sich jeden Montagabend treffen.
Beim Gymnastiksport, der in der alten Knittlinger Festhalle stattfindet, sind in der Regel 15 bis 20 Aktive anwesend. Parallel dazu wandern ca. 10 bis 15 Unentwegte in der gleichen Zeit ab 19.00 Uhr in und um Knittlingen. Treffpunkt ist die Knittlinger Seniorenwohnanlage in der Kalkofenstrasse. Anschließend beim gemütlichen Zusammensein gegen 20.30 Uhr , meistens in der FVK Clubhausgaststätte beim Paul, kommen nochmal 5 – 10 Jedermänner dazu, die vorher verhindert waren dazu, sodass nicht selten eine lange Tafel mit 40 Jedermännern entsteht und das jeden Montagabend nach der Sportstunde.
Bei der Gründung seinerzeit war der Grundgedanke, an körperlicher Ertüchtigung Interessierter eine Gelegenheit zu bieten, ihren sportlichen Ambitionen nachzukommen, ohne den Stress einer am Wettkampfgeschehen teilnehmenden Gruppe zu haben. Auch war daran gedacht, frühere aktive Sportler einzubinden. Unser langjähriger Trainer Dieter Jarzambek wird uns dabei unvergessen bleiben.
Nach nahezu 40 Jahren des Bestehens kann man feststellen, dass die Idee erfolgreich umgesetzt wurde. Sportliche Betätigung im Kreise Gleichgesinnter, kameradschaftliches Zusammensein, aber auch Engagement für den Verein insgesamt, zeichnen die „ Jedermänner „ aus. Sie sind da, wenn der Verein Sie braucht. Sie sind sportlich aktiv, sowohl in der Halle, als auch im Freien, nämlich dann, wenn es um die Überbrückung der Sommerferienzeit geht. Fahrradtouren ersetzen eben dann die übliche Gymnastikstunde.
Dass dabei das gesellige Miteinander nicht zu kurz kommt, ist sicherlich Garant für den Bestand der Abteilung, wenngleich weitere jüngere Männer gerne gesehen wären, um das Nachwuchsproblem aus der Welt zu schaffen. Leider kann nicht verschwiegen werden, dass ein Grossteil der Mitglieder zwischenzeitlich das Rentenalter erreicht hat.
„ Highlight „ im Programm der Jedermänner ist die jährliche Mehrtageswanderung, die in diesem Jahre ihre 38 Auflage erfahren hat. An allen Wanderungen in ununterbrochener Folge hat bis heute nur unser Ehrenvorsitzender Erwin Braun teilgenommen. Lediglich einmal gefehlt haben Robert Kicherer und Günter Morschek.
Die wöchentliche Sportstunde mit Gymnastik und Spiel wird heute von Werner Hofer betreut, der durch kontinuierliche Lehrgangsbesuche beim Schwäbischen Turnerbund immer wieder für neue Übungsvarianten sorgt. Gymnastik und Musik ersetzen seit Dieters Zeiten die ursprüngliche Form der Bewegungsübungen.
Im gesellschaftlichen Leben der Fauststadt spielen die Jedermänner ebenfalls eine Rolle. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang die Friedenseiche am Schillerblick, die am 3. Oktober 1990 zur Erinnerung an die Wiedervereinigung Deutschlands spontan gepflanzt wurde. Es folgten durch Spenden eines Jedermannes 1995 eine Sechserbank , 1997 ein Gedenkstein zum 150 jährigen Bestehen des TSV Knittlingen, 1999 eine attraktive Sitzgruppe aus heimischen Sandstein, 2001 wurden 5 Fahnen gehisst, 2002 wurde eine Rosenanlage erstellt. Auch die Idee in Knittlingen eine Seniorenanlage zu erstellen, wurde an einem 3. Oktober mit dem früheren Bürgermeister Otto Kübler diskutiert und kurz darauf von den Jedermännern Erich Maier und Robert Kicherer ein Förderverein gegründet. Heute steht in der Kalkofenstrasse eine schmucke Senioren Wohnanlage.
Am 3. Oktober 2009 begeht die Jedermännerabteilung des TSV Knittlingen ihr 20. Eichenfest in ununterbrochener Folge aus Freude und Dankbarkeit an die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1989. Am 4. Oktober 2009 gedenken die Jedermänner in einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Stadt Knittlingen „ Friedrich Schiller „ , der vor 250 Jahren in Marbach am Neckar geboren wurde und am 23. September 1782 wegen seines Schauspiels die Räuber seine schwäbische Heimat aus Furcht vor der Verhaftung durch Herzog Carl Eugen, verlassen musste. Hier vom Schillerblick in Knittlingen nahm der große Dichterfürst Abschied von seiner Heimat, bevor er ins kurpfälzische Ausland nach Mannheim floh.
gez. Robert Kicherer
Bilder vom Knittlinger Schillerblick