B-Jugend weiblich

TSV Damen — dem Adler die Flügel gestutzt

Dem Adler die Flügel gestutzt – Kolumne eines Zuschauers
TSV Knittlingen Damen vs. Kraichgau Eagles 20:13 (7:7)

 

Am frühen Sonntagmittag bat der heimische TSV die Kraichgau Eagles zum Tanz. Sowohl Trainer, Offizielle, Zuschauer und Spieler selbst waren verwundert, dass man um 12:00 Uhr keine getränkebedingten Totalausfälle in einer gut gemischten Mannschaft hatten.

Das Spiel ging aus Sicht der TSV Damen verhalten los. Es knallte direkt im Doppelschlag, aus dem Stand über den Mittelblock. Doch kennt man die Mädels des TSVs, die hier getreu dem Motto doppelt oder nichts mit einer tadellosen vierfach- Kombo konterten, wie Klitschko in seinen besten Zeiten (4:2, 10. Minute).

Das Spiel lief vor sich hin. Geprägt von schlechten Würfen und gut aufgelegten Torhüterinnen. Besonders an der gegnerischen Torfrau scheitere der TSV nicht zuletzt an ihren überraschenden schnellen Bewegungen. Doch auch an Ami Schmidt war es heute kein Leichtes, nen Ball im Tor zu versenken. Gerade die ungewöhnlichen Wurfversuche, die man in dieser Art eher Samstagnachmittags beim Seniorinnen- Kegelklub „Alle Neune“ zu sehen bekommt, parierte sie mit Bravur.

Die Verwunderung war auch den Spielerinnen anzusehen. Die üblicherweise sehr sichere 7m- Schützin Martina „Sledgehammer“ Schellenbauer fand in der ersten Halbzeit zwei Mal ihre Meisterin in der gegnerischen Torfrau.

Aufgrund der mangelnden Chancenbewertung und den vielen hektischen Pässe und Abschlüsse ging man mit 7:7 in die Halbzeitpause. Man sah dem Coaching- Team an, dass die 1. Halbzeit Körner kostete. Coach Robi hatte es gänzlich die Sprache verschlagen und den üblicherweise Weizenfeldblonden Haaren von Alex Fain entwich jegliche Leichtigkeit, weshalb diese in der Halbzeit eher in einem Aschefeld- -Grau ertönten.

Nach der Halbzeit ist vor dem Schorle, doch auch dieses wollten sich die Mädels heute verdienen. Coach Fain hatte in der Abwehr umgestellt und mit einem cleveren Angriff- Abwehrwechsel für mehr Höhe im Mittelblock gesorgt. Betty „Hightower“ Scheuner zog den Größendurchschnitt gleich mal um 20cm nach oben und blockte die Standwürfe der Eagleswie Lebron James in seiner Prime. Doch leider verlies die bald ihr Mut, weshalb sie so klein wurde, dass man den Eindruck gewann, dass sie für 5 Durchläufe im Trockner vergessen worden ist.  Im Angriff fand man immer mehr seinen Mojo und zog über ein 9:9 auf ein 12:9 und weiter auf 15:11 davon.

In der zweiten Halbzeit wurden die gegnerischen 7- Meter, wie zuvor, sicher verwandelt. Diese wurden ausschließlich in die linke Ecke gefeuert, was leider der sehr konservationsfreudigen Torhüterin nicht kommuniziert wurde.

Zehn Minuten vor Ende kam es dann zur verspäteten Halbzeit- Show. Martina „Sledgehammer“ Schellenbauer hatte heute noch ihren Titelkampf. Dieser wurde leider schon in Runde eins entschieden. Die heutige Gegnerin hatte keine Chance. Martina packte sie und gab ihr direkt den Finisher von Undertaker. In einem unnachahmlichen Chokeslam prügelte sie die Gegner direkt ins Nirvana. Das Klingeln der Ringglocke hört sie wohl noch bis Dienstag. Nach dem Kampf gab sich Sledgehammer allerdings wie gewohnt sportlich und bodenständig. Zitat: „Es lag an meinem heimischen Boden. Es fühlte sich an, als würde dieser mir die Beine wegziehen, doch genau das motivierte mich diese Leistung abzurufen. Das ist der Grund weshalb ihr Hinterkopf schnell den Boden der Tatsachen zu spüren bekam“. (Hinweis der Redaktion: Natürlich gab es kein unfairer Kampf auf dem Spielfeld; an dieser Stelle gute Besserung an die wirklich nur leicht verletzte Gegnerin!“).

Gebeutelt von einem einprägsamen Wrestlingwurf und der jetzt auch deutlichen besseren Chancenverwertung sowie dem schnelleren Angriffsspiel, mussten sich die Kraichgau Eaglesam Ende mit 20:13 geschlagen geben. Ein Beweis dafür war auch beispielhaft der schöne Konter von Lena „Cowgirl“ Müllner, welchen sie wie gewöhnlich mit ihrem unnachahmlichen „Rodeo- Arm“ feiert.

Unterm Strich verbleibt den TSV Damen ein Heimsieg und bei den Eagles gewaltige Kopfschmerzen.

Coach Fain sagte nach dem Spiel: „Dem gegnerischen Trainer hatte ich noch vor dem Spiel meine Bedenken über unseren Sieg geäußert, jedoch bemerkte dieser nicht, dass meine Nase wuchs“. Bescheiden und bodenständig wie immer.

 

Die TSV Damen spielten mit Ami Schmidt (Tor); Steffi Dups (4), Chrisa Milona (2), Verena Weigel (1), Jule Söder (2), Jasmin Kern, Sarah Lachowitzer (2), Franzi Mathe (4), Lena „Cowgirl“ Müllner (2), Betty „Hightower“ Scheuner, Martina „Sledgehammer“ Schellenbauer (3 und weiterhin ungeschlagener Champion).